ent|sor|gen. schwaches Verb. besonders Amtssprache

Herbstlaub

ICH ENTSORGE

ICH WERDE ENTSORGT HABEN

Frau Sor­gen­frei war der Name mei­ner ers­ten Buch­händ­le­rin in Ber­lin 1968 — 1974

Herbst­abend im Park Sans­sou­ci in Pots­dam — im Vor­über­ge­hen, Okto­ber 2008


Kon­ju­ga­ti­on zu ent­sor­gen

ich ent­sor­ge, ich ent­sorg­te. ich habe ent­sorgt. ich hat­te ent­sorgt.
ich wer­de ent­sorgt haben.
ent­sorg. ent­sor­ge.
ent­sorgt, ent­sorg­te, hat ent­sorgt.

Auf den Punkt gebracht

Das Wort stand 1973 erst­mals im Recht­schreib­du­den. Es gehört heu­te zum Wort­schatz des Goe­the-Zer­ti­fi­kats B1. Deutsch­prü­fung für Jugend­li­che und Erwach­se­ne. Der mas­si­ve Fre­quenz­an­stieg der Wort­ver­wen­dung in den sieb­zi­ger Jah­ren bezieht sich vor allem auf die amts- und ver­wal­tungs­sprach­li­che, tech­nisch eng­ge­führ­te Bedeu­tung Abfall besei­ti­gen; von Abfall befrei­en. Aber auch abwer­tend, aus­gren­zend im Sin­ne von Men­schen ent­sor­gen wird das Wort men­schen­feind­lich genutzt, die nicht erst jüngs­ten Datums zu beob­ach­ten­de Durch­ro­hung der Gesell­schaft spie­gelnd. Mehr zum Wort schon 2017 im Blog “Im Zen­trum Spra­che” im Bei­trag: „ent­sor­gen“ – eine kur­ze Beschrei­bung der Bedeu­tungs­ent­wick­lung mit dem DWDS.

Ver­lo­ren gegan­gen dage­gen sei offen­bar, heißt es im DWDS. Der deut­sche Wort­schatz von 1600 bis heu­te, die älte­re Form von ent­sor­gen mit der Bedeu­tung von Sor­ge befrei­en als Ablei­tung vom Sub­stan­tiv Sor­ge im Mit­tel­hoch­deut­schen, nur etwas häu­fi­ger dann noch im 17. Jahr­hun­dert bezeugt. Danach sei die­ser Wort­ge­brauch, wie ihn als Sor­ge vari­an­ten­reich für das Wort­feld sor­gen — sor­gen­frei — sor­gen­voll Wolf­gang Pfei­fers Ety­mo­lo­gi­sches Wör­ter­buch des Deut­schen spie­gelt, ver­al­tet. Es fän­den sich dafür nur noch ver­ein­zelt Bele­ge …